Pirmin, der Klostergründer

Erkennungszeichen Schlangen, Frösche und ein Bischofsstab, der heilige Pirmin.

Der Klostergründer Pirmin (rechts), Maria mit dem Jesuskind (mitte), Abt Witigowo (links)

Der heilige Pirminius gilt als der Glaubensbote des südwestdeutschen Raumes und des Elsass schlechthin. Er zählt zu den Wandermönchen, die im fränkischen Reich, das nach der Völkerwanderungszeit noch lange vom Heidentum durchdrungen war, den christlichen Glauben verkündeten und kirchliches Leben neu organisierten. Dabei handelt er im Auftrag der Karolinger, insbesondere von deren Hausmeier Karl Martell.

Kennzeichnend für sein Wirken war die Gründung von Klöstern, denen er die Ordensregel des heiligen Benedikt von Nursia gab und die zu Zentren der Glaubensverkündigung in der jeweiligen Region wurden. Pirminius gilt als Vorläufer des Reformabtes Benedikt von Aniane, der 817 alle Klöster des fränkischen Reiches der benediktinischen Observanz unterstellte.

Im Jahre 724 gründete er das Kloster Mittelzell auf der Bodenseeinsel Reichenau. Es folgten mehrere Klöster zwischen Schwarzwald und Vogesen, darunter Gengenbach, Murbach, Weißenburg, Maursmünster und Neuweiler. Um 730 errichtete er die erste Kirche auf Murrhardter Gemarkung und er erneuerte das Kloster Schuttern. Seine letzte Klostergründung war um 741 das Kloster Hornbach in der Südwestpfalz.

Dort verstarb er am 3. November - vermutlich im Jahr 753 - und wurde begraben. Als man das Kloster Hornbach im Verlauf der Reformation aufhob rettete der letzte Hornbacher Abt, Graf Anton von Salm, St. Pirmins Gebeine 1558 nach Speyer. Von dort verbrachte sie 1575 Graf Schweikhard von Helfenstein, der ehemalige Präsident des Reichskammergerichtes und Statthalter von Tirol, in seine Residenz nach Innsbruck.

Hier befinden sie sich heute in einem modernen Schrein der Innsbrucker Jesuitenkirche. Nach der Wiederentdeckung des Hornbacher Grabes im Jahr 1953 wurde ein Teil der Reliquien zurückgegeben. Sie werden heute in Hornbach, Speyer und Pirmasens aufbewahrt.


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